Das Brauwesen hat in Furth im Wald eine über 500-jährige Tradition. Als man 1332 zur Stadt erhoben wurde, ist noch keine Braustätte belegt, wohl aber im Nachbarort Eschlkam. Und natürlich wurde zu der Zeit das süffige Bier auch schon aus Böhmen importiert. Um das Jahr 1469/70 nahm am Bayplatz das erste Braunbierhaus seinen Betrieb auf.
In Furth gab es Weißbier lange bevor es die Münchner kannten
Doch es gab auch ein Weißes Brauhaus: Das war etwas Besonderes, denn die Herstellung von obergärigem Weizenbier war ausschließlich den kurfürstlichen Bräuhäusern vorbehalten. Übrigens tranken die Further Weizen schon lange bevor es in München überhaupt bekannt wurde. Und das kam so: Die Degenberger (ein adeliges Rittergeschlecht) waren Gefolgsleute der Grafen von Bogen – und sie hatten seit 1520 das alleinige Recht, Weißbier am linken Ufer der Donau zu vertreiben. Als der letzte Degenberger starb, ging ihr Besitz und damit auch das Weißbierbraurecht an die Wittelsbacher über und erst diese brachten das Weißbier ab 1602 nach München.
88 Kommunbrauer gab es 1842
Aber zurück nach Furth: Im Laufe der Geschichte gab es einzelne Brauereien in Furth, aber auch die Further Bürger (vor allem Häuslbesitzer und Grenzfähnler) hatten das Recht zu brauen. Im Jahr 1842 sind 88 Kommunbrauer belegt. Jeder brachte sein eigenes Bier zum Ausschank – wenn es fertig war (und vom Biercoster freigegeben), dann hängte man einen grünen Fichten- oder Tannenbuschen an einer langen Stange zum Dach hinaus. Dies kündigte den Betrieb einer „Zeugelwirtschaft“ an. Solche Zeugelwirtschaften gibt es an anderen Orten in der Oberpfalz noch heute und auch in Österreich wird ein temporärer Ausschank von Heurigem „Buschenschank“ genannt.
In unserer Stadt nahmen – wie auch in anderen Orten ringsum – die Brauereien im Laufe der letzten Jahrzehnte ab. Die Brauerei Späth-Fuchsbüchler musste 1999 ihren Betrieb einstellen. Die Tradition der Brauerei Hofer, nach der auch die Hofer-Insel benannt ist, endete im Jahr 2009. Als Letztes hält die Brauerei Dimpflbräu-Strauß KG die Biertradition in Furth im Wald aufrecht. Hier in den Biergärten können Sie ein kühles „Braunbier“ genauso genießen wie ein Weizen oder unalkoholische Getränke. Es gibt eine Gastronomie sowie Sanitäranlagen. Die Bayerische Landesgartenschau präsentiert sich mit einem Ausstellungsbeitrag und mit klimaresistenten Bäumen und Sträuchern sowie Heilkräutern aller Art. Der nördliche Bereich der Gartenschau vom Postgartenweg am Bahnhof über die Hofer-Insel und das Himmelreich bis zum Bayplatz zeigt, wie ein Gelände in einen Park mit großer Aufenthaltsqualität verwandelt werden kann. Die Hofer-Insel bietet nun statt Wasserspiel- und Sitzgelegenheiten, Wiesen- und Rasenflächen sowie Pflanzbeete und Spielgeräte für kleinere Kinder.
Autor: Manuela Lang, WanderKultur
Quelle: Heimatforscher Werner Perlinger, Tourist-Info Furth im Wald (Foto)
Sprecher: Toni Lauerer
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