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Obacht! Warum Gerald Huber das Bier und den Rausch feiert

Blog - Aktuelles

Manuela Lang

Manuela Lang

14.11.2025

Kennen Sie Gerald Huber? Wenn nicht, dann sollten Sie ihn schnell kennenlernen. Denn so wie wir mit WanderKultur den großen und kleinen Geschichten in der Region mit Ihrer Hilfe auf den Grund gehen wollen, so hat sich Gerald Huber der Herkunft der Bairischen Sprache verschrieben.

Kollektiver Rausch ein Grundbedürfnis des Menschen

Am 13. November gastierte der aus dem Bayerischen Rundfunk bekannte Journalist, Historiker und Schriftsteller gemeinsam mit der Akkordeonistin Maria Reiter mit ihrem Programm „Helles Luijah“ in der Volksmusikakademie in Freyung. Für alle Freunde des Bieres war dies ein wohltuender Abend, denn die Botschaft lautete: Der kollektive Rausch in der Gemeinschaft ist ein Grundbedürfnis des Menschen und das Bier seit Jahrtausenden das Mittel zum Zweck.

„fff“: Feste feiern nicht nur Fans von Feuer

Den Überblick über die bierige Menschheitsgeschichte lieferte er – wie es seine Fans von ihm gewohnt sind – auf eine Weise, dass das Gescheiter-Werden große Freude macht. Apropos: Fest, Feiern, Ferien, Feuer, Fan usw. haben alle dieselbe indogermanische Sprachwurzel. Unsere Ahnen kann man sich gut vorstellen, wenn sie das Feuer mit einem langen „ffff“ anfachen und so den gemeinsamen Abend in geselliger Runde beginnen. Zumindest war das Gerald Hubers anschauliche Erklärung, die ihn auch zu der Aussage brachte, dass „Kirche und Wirtshaus schon zusammengehörten, lange bevor es überhaupt das Christentum gab“. 

Denn das Bierbrauen kann schon in „Göbekli Tepe“ in Anatolien nachgewiesen werden, das im 10. Jahrtausend v. Chr. entstand. Das Bier war sogar vor dem Brot da – sprachlich sind sie ebenso verwandt, denn alles, was „brrrodelt“, also gärt, kommt daher, unsere Brühe genauso wie die italienische „brodo“. 

Kelten brauchten Feuer, um Bier herzustellen

Zur Freude der Zuhörer in Freyung zitierte Gerald Huber auch als alten Schriften der Summerer, Ägypter und Griechen, die ihre Rauschzustände ausführlich beschrieben. Die Kelten waren es, die bei uns das Bier herstellten, sie brauchten jedoch in diesen kälteren Regionen Feuer, um beim Gärprozess nachzuhelfen. Dafür aber waren die Böden hierzulande besser geeignet, um Gerste anzubauen. 

Für ein göttliches Geschenk hielten die Menschen das Bier, opferten es ihren Göttern, aber tranken es auch während der Zeremonie selbst ausgiebig, um sich zu berauschen. Später war das Trinkwasser in den Städten so verschmutzt, dass Bier wesentlich besser als alltägliches Getränk geeignet war – damals übrigens in Strohhalmen getrunken, weil im unfiltrierten Sud noch allerlei Reste herumschwammen. 

Bier ist gesellig. Der Kollektivrausch ein tiefes menschliches Bedürfnis. Denn nur in der „kommunio“ lässt es sich „kommunizieren“ – wie bei der „corporate identity“ definiert schließlich jeder seine eigene Identität aus dem Erleben in der Gruppe. „Und dazu gehört es eben auch, sich an- und miteinander zu berauschen“, so Gerald Huber, der zwischen seinen Texten zur Musik der Akkordeonistin Maria Reiter auch Lieder sang. „Helles Luijah!“ in voller Inbrunst gesungen, gehörte natürlich beim Titel des Abends auch dazu.

Und woher kommt das Weißbier? Lesen Sie unter Schwarzach in der App WanderKultur nach!

Nur eines fehlte an diesem Abend: Die Erklärung, woher das Weißbier eigentlich kommt. Doch alle fanatischen Fans von WanderKultur können dies in der App unter „Schwarzach“ nachlesen, bzw. nachhören. Die Degenberger erhielten Mitte des 16. Jahrhunderts als Erste das Recht, Weißbier zu brauen. Einer der Schwarzacher Braumeister wurde später von den Wittelsbachern nach München geholt. Wo heute das Hofbräuhaus steht, braute er das erste Weißbier „made in München“, während wir Niederbayern es aber schon längst getrunken haben…

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