Frau von abgewiesenem Liebhaber mit der Axt erschlagen! Das klingt im Jahr 2025 im Bayerischen Wald wie in einem Krimi oder aus einer anderen Welt. Und doch ist genau das in der Nähe von Waldkirchen passiert. Allerdings nicht heute, sondern im Jahr 1856. Wer mit WanderKultur den Saußbachklamm-Rundweg (in Waldkirchen) geht, kommt an einem Bildstock vorbei, der genau an diesen Mord erinnert. Aufgestellt hat ihn die Mutter der jungen Frau mit der Bitte, dass man für sie doch ein Gebet sprechen möge, wenn man daran vorbeigeht. Alle Frauen können zudem dankbar sein, dass sich die Zeiten geändert haben! Auch wenn noch nicht alles in Sachen Gleichstellung perfekt ist: Vieles hat sich für Frauen zum Guten gewandelt!
Und es gab auch immer Vorreiterinnen der Emanzipation, auch bei uns im Woid! So etwa die Bayerwald-Schriftstellerin Emerenz Meier. In derselben Wanderung kann man auch zu ihr so einiges erfahren. Im Mittelalter hätte man sie sicher als Hexe verbrannt, Ende des 19. Jahrhunderts war sie als Rebellin zwar nicht mehr vom Tode bedroht, aber für Unverständnis und gewisses Aufsehen sorgte ihr Verhalten allemal: Sie schrieb Kurzgeschichten und Gedichte, sie betrieb ein Wirtshaus in Passau, sie umgab sich gern mit Künstlern, war intellektuell – alles eher untypisch für eine Frau damals. Umso mehr sollten wir sie heute feiern!
